Montag, April 03, 2006

Cerro Lopez - Pampa Linda / Paso de las Nubes

Heute steht die zweite Trekkingtour im Nahuel Huapi Nationalpark auf dem Programm. Steile Hänge mit Bergurwald, wunderschöne Lagunen, und darüber die Gletscher des Tronador prägen das Bild des Parks. Es ist also fuer ziemlich viel Abwechslung gesorgt...

Tag 1 - Morgens um 8Uhr heisst es bereits aufstehen - die beiden Franzosen mit mir gemeinsam auf dem Zimmer wohnen sind auch schnell auf den Beinen. Nur der Israeli, der noch Nachts um 12, als wir anderen so langsam in die Betten gegangen sind, noch auf Tour ging, laesst sich von uns scheinbar nicht stoeren. Aber das scheint hier nichts besonderes zu sein, den beim Fruehstueck habe ich hier bisher meist immer alleine gesessen...
Auf dem Weg zum Busterminal kaufe ich noch kurz ein frisches Brot und ein paar leckere Muesliregel ein. Mit der Linie 10 geht es dann zum Punte Lopez (800m), von dem aus der Aufstieg zum Refugio Lopez auf 1572m beginnt. Bei strahlendem Sonnenschein geht es auf 3,5km 800 Hoehenmeter hinauf. Am Refugio wird man mit einer phantastischen Aussicht auf den Lago Nahuel Huapi belohnt. Und so geniese ich erst mal die traumhafte Aussicht ... aber eigentlich ist es noch viel zu frueh und so entschliesse ich mich, die Tagestour bis um A. Goye fortzusetzen...
Gleich hinter dem Refugio fuehrt der Weg weiter zum Pico Turista (2061m). Es liegen also noch einmal 500Hoehenmeter vor mir - vorbei am kleinen Gletscher La Hoya - wird man auf dem Pass mit einem wunderbaren Blick auf Mt. Tronador und Vulkan Osorno belohnt. Der Abstieg hat es dann noch einmal in sich, grosse, losse Steine erschweren den Weg hinab zum Camp. Darueber hinaus ist der Weg zum Camp sehr schlecht markiert und so suche ich fast eine halbe Stunde nach dem richtigen Weg...








Tag 2 - wie jeden Morgen gilt der erste Blick erst mal nach draussen, was macht das Wetter? Aber auch heute bleiben keine Wuensche offen. Zwar ist es klirrend kalt, aber es scheint die Sonne.
Die Strecke heute ist relative kkurz, deshalb lasse ich es sehr ruhig angehen. Vom Camp (1540m) geht es hinauf zum Cerro Bailey Willies (1940m). Dort begegnet mir eine 6er Grupppe Italiener. 3 Frauen mit kleinem Tagesrucksack vorneraus, quatschend, so das man sie bereits aus 300m Entfernung hoeren kann. Die Maenner, angetrieben von den Frauen, mit den grossen Rucksaecken hinterher...
Vom Pass geht es links hinunter zur Laguna Negra und dem Refugio. Hier verlasse ich die Nahuel Huapi Traverse - einen letzten Blick auf die Laguna und das Refugio. Beim Abstieg kann man immer wieder Kormorane bei Ihrem Flug ueber die Berge beobachten. Zunaechst geht es wieder ueber ein Geroellfeld, bevor ein sehr steiler Abstieg im Wald folgt. Als ich das A. La Chata erreiche (1100m), begegnen mir 3 Kanadier die den Trek in umgekehrter Richtung absolvieren.
Zuenachst geht es durch wunderschoenen Wald, teils ueber umgestuerzte Baumstaemme. Bei 1200m lasse ich den Wald hinter mir. Nach 100Hoehenmetern scheint es wieder bergab zu gehen, aber nur fuer kurze Zeit, bis man einen kleinen Bach mit unzaehligen Wasserfaellen erreicht hat. Diesem folgend, geht es hainauf bis auf 1500m. Und hier scheint der Weg direkt an der Laguna CAB zu enden! Also bleibt mir nichts anderes uebrig, als direkt am Ufer entlang zu gehen. Doch recht bald behindern Buesche den Weg, also bleibt mir nichts anderes uebrig als meine Sandalen anzuziehen und die Wanderung im eiskalten Wasser der Laguna fortzusetzen...

Tag 3 - es war mal wieder eine ziemlich kalte Nacht. Aber zumindest sind das ja gute Vorzeichen fuer gutes Wetter:-) Heute heisst es mal frueh aufzustehen, den bis zum Refugio Pap Manual ist ein ziemlich weiter Weg und wer weiss, was einem unterwegs alles erwartet.
Beim Aufstieg um Cerro CAB (1922m) heisst es mal wieder ziemlich viel klettern. markierungen sind so gut wie keine vorhanden. Ab und zu mal ein paar Steintuerme. Also heisst es mal wieder den weg selber zu suchen. Aber zum Glueck kann ich der topographischen Karte die ich mir vorher besorgt habe, den Routenverlauf ungefaehr herauslesen. Anschliesend erfolgt der Abstieg zur Mallin Mate Dulce (1500m). Die Feuchtwiesen hier verdienen wirklich ihren Namen und so heisst es aufpassen, das ich mir keine nassen Fuesse hole. Den richtigen Weg muss man wieder einmal erraten. Beim naechsten Aufstieg zum Cerro d.l. Cristales (1984m) wieder das gleiche Spiel, keine Markierungen zu finden... Anschliessend folgt der Abstieg zur kleinen Lag. Creton (1660m). Nach einem kurzen Aufstieg ueber Steinplatten, hat mam eine wunderbare Sicht auf die strahlend blaue Lag. Azul (1800m).

Bis zum Pass auf 2045m geht es dann gut voran und ich kann nochmals Kormorane beobachten.

Der Weg bis zum Refugio an der Laguna Ilon (1388m) zieht sich dann ziemlich hin. Und bis ich endlich ankomme, beginnt es bereits zu daemmern. Irgendwie habe ich mir das Refugio ja etwas groesser vorgestellt, den es bietet gerade einmal Platz fuer 4 Personen.



Tag 4 - der Weg vom Refugio nach Pampa Linda war mal wieder nicht markiert. Und da es ueber Feuchtweisen ging, blieb es nicht aus, dass ich mir dabei auch mal ziemlich nasse Fuesse holte.
Dem scheinbaren "Hauptpfad" folgend, fuehrte mich dieser nicht auf kuerzestem Wege nach Pampa Linda, sondern ueber einen ziemlichen Umweg, entlang des Rio Manso. Dabei oefters mal die Fluessseite wechselnd (ziemlich kalt), teils am Ufer entlang und teils auch durch wunderschoenen Bambuswald.
Auf dem CAB Campingplatz hatte ich dann erst mal Gelegenheit mein Zelt und meine sachen zu trocknen...

Tag 5 - so langsam wird es unheimlich, jetzt schon der fuenfte Tag in folge an dem sich der Himmel ohne Wolken zeigt. Heute kann ich es mal wieder etwas geruhsamer angehen, den es steht nur ein 9km langer, dafuer aber anstrengender Aufstieg zum Refugio auf dem Programm. Der Weg läuft erst 3 km flach auf einer Fahrstrasse bis zur Brücke über den Rio Castano Overo. Danach führt ein gelb markierter Pfad durch hohen Bergurwald und die vielen Kehren des alten Karrenweges abschneidend zur Refugio Otto Meiling. Anfangs ziemlich flach, wird der Weg ab ca 1100m steiler und führt nun in vielen kleinen Serpentinen auf ca 1500m auf einen Rücken. Auf diesem sind es noch etwa 3km leicht ansteigend, zuletzt über Lavagestein zur Hütte (1890m).

Auf den letzten Metern macht sich dann das fehlende Abendessen vom Vorabend bemerkbar und so bin ich froh als ich das Refugio endlich erreiche. Und dort erwartet mich dann ein ziemliches Kontrastprogramm zu den vorangegangenen Tagen. Aus der Huette klingt laessige Musik und als ich hinter das Refugio, in Richtung Mt. Tronador blicke, trifft mich fasst der Schlag. Alles zugepflastert mit Zelten ... wie sich spaeter herausstellt, bereitet sich hier gerade eine Abteilung des argentinischen Militaers auf eine Antarktis-Expedition vor.


Gegen Abend fuellt sich das Refugio immer mehr. Neben einer 5er Gruppe junger Amerikanern (10Tage Spring Break), finden sich auch einige Personen der Antartis-Expedition ein, die den naechsten Tag planen. Ein Berfuehrer beitet fur den naechsten Tag eine Exkursion auf dem Gletscher an, mit Steigeisen, Eispickel, Abseilen,.... Zusammen mit den 5 Amerikanern wuerde das 70$ machen, was fuer eine Halbtagestour ok waere.
Zum Ausklang dieses wunderschoenen Tages gibt es Lamm mit Kartoffeln und Gemuese.


Tag 6 - und wieder traumhaftes Wetter. Heute schaffe ich es sogar bei Sonnenaufgang auf den Beinen zu sein.



Gegen 10 Uhr brechen wir zur Gletscherwanderung auf. Das abseilen und anschliesende Aufsteigen aus einer Gletscherspalte ist schon ein besonderes Ereignis.






Der Abstieg ins Tal geht ziemlich rasch: innerhalb von zwei Stunden bin ich unten. Von der Abzweigung geht es fast eben dem Bach (Rio Alerce) entlang in eineinhalb Stunden zum Campamento Alerce. Der Weg verläuft grossteils durch dichtes Bambusgestrüpp, ist aber nicht zu verfehlen. Am Campamento Alerce schlage ich dann schliesslich kurz nach 17Uhr mein Zelt auf, den um den Weg ueber den Pass bis zum naechsten Camp fortzusetzen ist es bereits zu spaet.

Tag 7 - Bei traumhaftem Wetter packe ich mein Zelt zusammen. Im Gegensatz zum ersten Teil der Tour, war es heute Nacht mal nicht so kalt. Kurz nach dem Camp überqueren bzw durchwaten wir einen Seitenarm des Rio Alerce. Danach folgt ein Sumpf, den ich nach 20 Min halbwegs dreckig wieder verlassen. Nun geht es etwa 300 Höhenmeter stetig ansteigend durch Bergurwald hinauf zum Pass. Immer wieder gibt es Ausblicke auf grosse Wasserfälle, die von den oberhalb liegen Gletschern herabstürzen. Es ist eine Freude, durch diese wunderbare, kontrastreiche Landschaft zu wandern!





Die Passhöhe ist mit 1335m angegeben. Die erste Kuppe, auf der man auf ca 1300m aus dem Wald heraus kommt, ist allerdings noch nicht der Pass. Dieser liegt eine halbe bis dreiviertel Stunde weiter "hinten". Ich geniesse die Ausblicke rundherum, speziell auf den Glaciar Frias, und steigen dann steil ins Tal des Rio Frias ab.letzte Abschnitt führt mehr oder weniger flach das Tal hinaus durch dichten Urwald, Bambusgestrüpp, längere sumpfige Abschnitte und immer wieder über grosse umgefallene Bäume. Der Weg, leicht zu finden, gleicht fast einem Hindernislauf und macht mir riesig Spass.

Der Weg endet direkt bei der Bootsanlegestelle und Zollstation Puerto Frias. Hier gibt es dreimal täglich (um ca 11, 13 und 16:30 Uhr) eine Verbindung mit Boot, Bus, nochmal Boot und nochmal Bus nach Bariloche. Da meine Lebensmittelvorraete in der Zwischenzeit ziemlich einseitig sind, decke ich mich an einem kleinen Kiosk mich mit Cola und Keksen ein. Eine halbe Stunde spaeter trifft dann tatsaechlich das Boot ein. Kurz danach kommen dann auch schon die Busse der Pto. Varas - Bariloche und nachdem diese die Grenzformalitaeten erledigt haben, kann es endlich los gehen. In Puerto Alegre heist es dann umsteigen in den Bus nach Puerto Blest (10min). Die Ueberfahrt nach Llao Llao dauert dann schliesslich nochmals eine starke Stunde. Beim Warten auf den Bus (Linie 20) entdecke ich dann die 3 Kanadier die ich schon am 2. Tag meiner Tour getroffen habe. Im Gegensatz zu mir, haben Sie die Wanderung in zwei Teiltouren absolviert, spricht 2 mal mit dem Bus nach Pampa Linda und dann einmal nach Cerro Lopez und das zweite mal dann ueber den Paso des las Nubes...


Kurz nach 21Uhr komme ich dann endlich im Hostel an und geniesse meine erste Dusche seit einer Woche... und dann Abendessen. Zum Glück haben argentinische Restaurants bis weit nach Mitternacht offen.....

Fazit:
Nach Tores del Paine und Nahuel Huapi Traverse dachte ich eigentlich nicht, das es nochmals eine Steigerung geben kann. Aber diese Tour war nochmals eine Klasse fuer sich. Der Trekkingfuehrer hat nicht zu viel versprochen. Und das super Wetter (7Tage Sonnenschein) hat sein uebriges dazu beigetragen...

Montag, März 27, 2006

Nahuel Huapi Traverse

Hier schon mal ein paar Bilder...





Bariloche

Hier schon mal ein paar Bilder...






Parque Nacional Puyehue

Nach 3 Staedtetagen bin ich froh das es endlich wieder weitergeht. Auf Asphalt geht am Llanquihue Sees entlang, mit einem Bilderbuchblick auf die Vulkane Osorno, Calbuco & Puntiagudo. Nach 50km Asphalt beginnt in Ensenada wieder eine kurze Schotterpiste, die aber sehr gut zu fahren ist. In Las Cascadas kehrt dann endlich der heiss geliebte Schotter zurueck. Aber nur fuer ein kurzes Stueck. Denn ich moechte mir den Umweg ueber Osorno ersparen und fahre auf kleineren Seitenstrassen - natuerlich Schotter - nach Entre Lagos. Hier besteht die letzte Moeglichkeit die Lebensmittelvorraete vor dem PN Puyehue aufzufrischen.

Am naechsten Tag habe ich die restlichen 40km bis zum Parkeingang schnell hinter mich gebracht. Am Restaurant sind dann die 7000 Pesetos "Eintrittsgeld" zu entrichten. Dafuer darf man dann aber innerhalb des Parks alle Campingplaetze und das Refugio unbeschraenkt nutzen.
Herzstück des Parks ist der 2216 Meter hohe Vulkan Puyehue, den ich erklommen habe. Die Gegend um den Vulkan ist einzigartig. Nicht nur weil die Landschaft alle Merkmale thermischer Energie vorweisen kann(Geysire, heiße Quellen, Schwefelgeruch, u.a.) sondern weil das Plateau im Hinterland die Form von Dünen annimmt.

Aber zunaechst heist es erst einmal die 1000m Hoehenunterschied bis zum Refugio hinter sich zu bringen. Zumsammen mit einem Deutschen und einem Israeli, die ich beide beim Restaurant treffe, wollen wir uns auf den Weg nach oben machen. Der Deutsche scheint nicht gerade gut vorbereitet auf diese Tour zu sein, in Turnschuhen, 10 kleinen Broetchen und einem Stueck Kaese, faellt im gerade noch ein, das er doch gar keinen Schlafsack fuer die Tour hat...

Tag 1 - zum Glueck verlaeuft der gesammte Aufstieg in dichtem Wald, der genuegend Schutz vor der stechenden Sonne bietet. Als die Baumgrenze bei 1400m endlich erreicht ist, ist auch endlich das Refugio in Sichtweite. Das Refugio bietet Platz fuer 16 Personen und ist mit einem Ofen ausgestattet, der noch vor Einbruch der Nacht zum Aufwaermen und Kochen angeworfen wird. Im Laufe des Nachmittages und Abends stossen dann noch ein Englaender, ein Kanadier und ein weiterer Israeli zu uns.

Tag 2 - der naechste Tag schaut leider nicht sehr gut aus. Es pisst den ganzen Tag und an einen Aufbruch zu den Banos ist leider nicht zu denken. Im laufe der Nacht wird es dann bitter kalt und am naechsten Morgen ist auch klar warum. Den im laufe der Nacht hat es geschneit.

Tag 3 - Die gesamte Landschaft um uns herum ist mit Neuschnee ueberzogen. Als erstes macht sich der Kanadier auf den Weg zu den Banos. Kurz dahinter dann ich. Nach kurzer Zeit treffen wir uns und wir machen uns voll gemeinsam auf den weiteren Weg. Das einsetzende Schneetreiben macht die Navigation nicht gerade einfach. Die in den Duenen steckenden Markierungen sind nicht immer einfach zu entdecken. Aber nach 5 Stunden haben wir dann endlich die Banos erreicht. Der Schneefall hat in der Zwischenzeit auch aufgehoert und so koennen wir uns ein heisses Bad in den Quellen goennen. Einfach herrlich! Und das mit der richtigen Badewannentemperatur...

Von den anderen aber weit und breit keine Spur. Wie sich am naechsten Tag dann herausstellt, haben Sie im Schneetreiben kehrt gemacht und sind zum Refugio zurueck.

Tag 4 - gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu den Geysieren. Nach einer guten Stunden erreichen wir das Geysierfeld. Auf dem Rueckweg treffen wird dann auch die anderen 3, die heute vom Refugio zu den Banos gewandert sind. Nach einem ausgiebigen Bad mache ich es mir im Zelt gemuetlich. Nach einer Weile wird es drausen hektisch. Die beiden Israelis kommen von den Geysieren zurueckgerannt. Einer der beiden (mit dem ich zum Refugio aufgestiegen bin) ist mit seinem linken Bein in ein kochendes Schlammloch eingebrochen. Ab dem Knie abwaerts ist die gesamte Haut verbrannt und beginnt sich bereits zu loesen. Gemeinsam versuchen wir die Wunde notduerftig zu versorgen, aber es fuehrt kein Weg daran vorbei, die Wunde muss schnellstmoeglich aerztlich versorgt werden. Die beiden Isralies machen sich daher um kurz vor 18:00 Uhr auf den Weg zurueck zum Refugio und kommen dort, wie ich am naechsten Tag erfahre erst weit nach Mitternacht an. Haben aber das Glueck, das dort am naechsten Tag Arbeiter des Parkes mit Pferden zum Refugio aufgestiegen sind und der verletzte Israeli durch diese nach unten gebracht wird.

Tag 5 - wieder einmal sieht das Wetter nicht besonders gut aus. Aber zum Glueck regnet es nicht. Das aendert sich dann aber im Laufe des Tages und ich komme klitsch-nass im Refugio an. Aber zum Glueck haben zwei Belgier den Ofen des Refugios schon angefeuert und so bin ich dann ziemlich schnell wieder aufgewaermt und die nassen Sachen sind zum Trocknen aufgehaengt. Im laufe des Tages treffen dann weitere Wanderer von unten ein und deren Wettervorsagen fuer die naechsten Tage sind nicht gerade vielversprechend...

Tag 6 - was fuer ein Morgen! Keine Wolke am Himmel zu sehen. Eigentlich wollte ich ja direkt absteigen. Aber dieses Traumwetter muss ich einfach ausnutzen und steige auf den 2216 Meter hohen Vulkan Puyehue auf. Von oben dann eine traumhafte Sicht auf die umliegenden Berge und Vulkane... Der Abstieg geht dann ziemlich zuegig und so kann ich mich um 15:00 Uhr auf den Weg Richtung Argentinien machen, ueber den 1300m hohen Passo Puyehue...

An der chilenisch Grenzstation decke ich mich dann nochmals mit Cola und Keksen ein, bevor es die 15km zum Pass hinaufgeht. Am Pass oben ist dann erst mal eine laengere Pause angesagt, bevor es dann in rasanter Abfahrt zur argentinischen Grenzstation hinunter geht. Nachdem ich den Stempel im Reisepass habe kanne es weiter gehen. Nach 2km dann die Abzweigung zu einem Campingplatz direkt am See Nahuel Huapi...

Montag, März 13, 2006

Puerto Varas (2)

Nach meiner Rueckkehr in Castro goennte ich mir erst mal eine ausgiebige Dusche. Die Suche nach einem Waschsalon war leider nicht erfolgreich. Entweder nicht mehr vorhanden oder am Abend bzw. Sonntag geschlossen. So bin ich gestern (Sonntag) mit dem Bus nach Puerto Varas weiter gefahren, das ich ja bereits vom letzten gemeinsamen Abend mit Karin kannte. Hier bin ich im Hospedaje Hellwig - dem aeltesten Deutschen Haus im Ort - abgestiegen. Das Regenwetter heute und den Waschtag nutze ich, um mal wieder in Kontakt mit der Aussenwelt zu treten und meinen Blog auf den aktuellen Stand zu bringen.

Sollte das Wetter morgen mitspielen, werde ich morgen den Lago Llanguihue umradeln - wo ich dann hoffentlich nochmals einen herrlichen Blick auf den Vulkan Osorno haben werde - und mich auf den Weg in Richtung Puyehue National Park, um dort den Vulkan zu umwandern. Anschliessend wird es weiter nach Barlioche (Argentinien) gehen.

NP Chiloe

So richtig begeistern konnte mich Chiloe noch nicht. Auch auf der Weiterfahrt nach Castro gab es nicht so viel zu sehen. Die Landschaft links und rechts der Strasse war doch meist von Farmland gepraegt.

In Castro stand dann mal wieder der Besuch eines I-Cafes auf dem Programm und die Wettervorhersage fuer die naechsten 3 Tage versprachen noch einmal richtig gutes Wetter. So beschloss ich doch noch einen Abstecher an die Westkueste der Chiloe-Insel zu machen, die fuer Ihre ergibigen Regenguesse das ganze Jahr ueber beruecktigt ist. Allerdings hies es aber auch wieder abschied nehmen, von der gut ausgebauten und asphaltierten Ruta 5. Dafuer haben diese kleinen geschotterten Stichstrassen aber auch ihren eigenen Reiz. Kaum Verkehr und keine Lastwagen die im Zentimeterabstand an einem vorbei rasen. Dafuer traumhafte Landschaft und wunderschoene Campingplaetze direkt am See.

Nach 33km erreichte ich den am Eingang des Nationpark liegenden Ort Cucao. An der Parkverwaltung packte ich meinen Rucksack und konnte mein Rad fuer die naechsten Tag abgeben. Der Wetterbericht hatte wirklich nicht gelogen! Herrlicher Wetter mit Sonnenschein ohne Ende ich machte einen Ausflug zum Strand und den Sandduenen und noch einen kurzen Trail durch den Regenwald in der naehe der Parkverwaltung.

Am naechsten Tag machte ich mich auf den Weg nach Cole-Cole, einer 2-3 taegigen Tour entlang an Buchten, Klippen und unberuehrten Regenwald. Leider ist die Beschilderung des Trails ziemlich bescheiden, um es mal so auszudruecken. Hinweisschilder sind eigentlich so gut wie keine vorhanden. So blieb es nicht aus, das ich an einer Gabelung die falsche Abzweigung nahm und letztendlich auf einer einsamen Farm in einer Sackgasse landete. So war es schon 17:00 als ich auf dem Campingplatz Cole-Cole ankam. Eigentlich wollte ich ja noch einen kurzen Trip bis zum Rio Anay machen. Aber fuer die komplete Strecke (2h One Way) war die Zeit jetzt natuerlich zu knapp. Fuer einen kurzen Abstecher sollte es aber doch noch reichen. Und ich wuerde mit einem herrlichen Pfad durch den chilenischen Regenwald belohnt, der einen Vergleich mit dem Pumalin Park nicht zu scheuen braucht. Nur schade, dass es nicht fuer die komplette Strecke reichte. Aber das was ich sehen konnte, war schon traumhaft...

Der Campingplatz Cole-Cole selber ist leider ziemlich heruntergekommen. In meinem Lonley Planet Trekkingfuehrer stand was von frisch renoviertem Refugio, aber davon war leider nicht sehr viel zu sehen. Ich war jedenfalls froh das ich mein Zelt direkt am Strand aufbauen konnte.

Am naechsten Morgen musste ich leider wieder den Rueckweg antreten. Gerne waere ich noch die komplette Strecke bis zum Rio Anay abgelaufen, aber meine Lebensmittelvorraete neigten sich schon ziemlich den Ende zu. So gab es zum Mittagessen zur Abwechslung mal Muesli:-) Auf dem Rueckweg wieder das gleiche Spiel, schlechte (nicht vorhandene Beschilderung), ich den Fussspuren folgend ... was in einer ziemlichen Schlammschlacht, mit anschliesender Flussdurchquerung endete :-)

Die Rueckfahrt nach Castro hatte ich mit dem Bus geplant, was auch super klappte. Eine Stunde nach meiner Rueckkehr an der Parkverwaltung sass ich bereits im Bus nach Castro und konnte mich bereits auf die heisse Dusche am Abend freuen...

Ancud - Chiloe

In Puerto Montt freute ich mich dann endlich wieder Aspahlt unter den Raedern zu haben. Die 60km bis Pargua vergingen dann auch wie im Flug. Da die Strecke nur leichte Huegel hatte, kam dabei ein Schnitt von immerhin 20,5km/h heraus. Das Mittagessen hob ich mir so fuer das warten auf die Faehre auf.

Eine lange Wartezeit hatte ich allerdings nicht, den zwischen Pargua und Chacao verkehren mehrere Schiffe, so das eigentlich keine Wartezeiten bei der Ueberfahrt entstehen. Gegen Nachmittag zogen immer mehr Wolken auf und ich war froh trocken Ancud zu erreichen. Aber bei der Fahrt zum Campingplatz der etwas oberhalb der Stadt liegt, erwischte es mich dann doch noch. Ein heftiger Regenguss sorgte dafuer, das ich doch noch so richtig nass wurde. Aber wenigstens wurde ich mit einem wunderschoenen Campingplatz, direkt an den Klippen und einer heissen Dusche belohnt.

Zurueck nach Puerto Montt

Leider hies es dann auch schon wieder Abschied nehmen vom wunderbaren Pumalin Park. Bis zum Parkausgang war die Carretera Austral wirklich ganz gut zu fahren. Aber nachdem ich den Park verlassen hatte sollte sich das leider schnell aendern. Tiefer lockerer Schotter sorgte dafuer, das ich an der einen oder anderen Steigung zum Schieben uebergehen musste. Und an der letzten Abfahrt in Richtung Chaiten, bin ich dann unfreiwillig vom Fahrrad abgestiegen. Aber keine Angst, nichts passiert. Zum Glueck war die Auslaufzone gross genug...

In Chaiten musste ich mich dann entscheiden wie es weitergehen soll. Nachdem ich die Faehre nach Quellen knapp verpasste, standen die Weiterfahrt Richtung Sueden oder Castro (Chiloe) zur Auswahl. Nachdem es den naechchsten Tag den ganzen Tag ueber heftig regnete, eruebrigte sich die Weiterfahrt Richtung Sueden. Also extra frueh aufgestanden, denn um 8:00 Uhr sollte die Faehre nach Castro ablegen. Hatte ich zumindest gedacht :-) Denn der einzigste der um diese Uhrzeit da stand war natuerlich ich... aus irgend einem Grund - vermuetlich Nebensaison - entviel die Faehre nach Castro. Aber wenigstens das Schiff nach Puerto Montt sollte am Abend ablegen. So verbrachte ich den verregneten Tag in Chaiten. Und auch das I-Cafe brachte nicht so recht Abwechslung, da es am Wochenende nur immer Stundenweise geoeffnet hatte. So konnte ich aber zumindest ein wenig meinen Blog auf vordermann bringen.

Gegen Abend waren dann auffallend viele Deutsche im Ort unterwegs und als ich an der Faehre ankam wusste ich auch warum: Rotel Tours war in Patagonien unterwegs.

Die 10h fahrt nach Pt. Montt verlief dann ohne Probleme und ich konnte die Nacht durch gut schlafen, den im Gegensatz zur ersten Fahrt nach Pt. Montt hatte ich dieses mal einen bequemen Sitzplatz ergattert...

Pumalin Park

Auf den ersten 30km von Pt. Montt in Richtung Sueden, hat man endlich mal wieder Asphalt unter den Raedern. Nach so vielen Tagen Schotterpiste ein fast unglaubliches Gefuehl. Aber bereits anschliesend geht es auf einer gut befahrbaren Schotterpiste weiter. Die Carretera Austral wird hier durch 2 Faehrverbindungen unterbrochen (La Arena - Puelche / Hornopiren - Caleta Gonzalo) bevor man mit Caleta Gonzalo den Pumalin Park erreicht.

Seit 1991 kaufte hier der US-amerikanischer Umweltaktivist und Öko-Unternehmer sowie Gründer und ehemaliger Chef der Textilmarken The North Face und Esprit Holdings Limited Douglas Tompkins, riesige Gebiete um den herrlichen Regenwald vor der Ausbeutung zu retten. In den folgenden Jahren hat Tompkins' Stiftung The Conservation Land Trust dem Pumalin Park weitere 285.000 Ha. angrenzender Landparzellen zugefügt. Im Dezember 2003 wurde aus diesem Grundstück ein Naturpark, es ist ein besonderes Ökotourismus-Projekt in Chile unter privater Verwaltung.
Heute ist der Pumalin Park das größte private Naturreservat der Welt, der von nicht-uniformierten Parkrangern verwaltet und geschützt wird. Kleine Farmen, die sich der Tierzucht widmen, Käse und Honig produzieren, sich auf Öko-Tourismus spezialisieren, Wollprodukte und ökologisch angebautes Gemüse verkaufen, sind gleichzeitig Parkstation und Besucherzentrum. Auf diese Weise lässt sich Naturschutz mit einer produktiven Einnahmequelle für die Einwohner verbinden.

Der Park bietet eine vielzahl von Trails auf denen man unberuehrten chilensichen Regenwald kennen lernen kann.

Bereits nach meiner Ankunft auf dem Campingplatz in Caleta Gonzalo am spaeten Abend fuehlt ich mich wie in einer anderen Welt. Umgeben von hohen Baeumen und Farnen hatte man das Gefuehl sich inmitten eines Regenwaldes zu fuehlen. Da der Campingplatz sehr gepflegt ist, fuehlt man sich hier sofort wohl. Man merkt eben doch, das dieser Park von nordamerikanischen Standards gepraegt ist.

Am naechsten Tag habe ich dann auf Entdeckungsreise gegangen. Auf 3 Trails konnte ich unberuehrten Regenwald entdecken (Cascadas, Tronador, Los Alerces). Die darauffolgende Nacht verbrachte ich auf dem Campingplatz Cascadas Escondidas, der direkt beim Start des gleichnamigen Trails liegt.
Der Trail fuehrte mich am naechsten Morgen zu drei spektakulaeren Wasserfaellen. Am Aussichtspunkt zum Vulkan Michinmahuida war wegen der tief haengenden Wolken leider nicht allzuviel zu sehen. Dafuer hatte es dann der Abstieg zu einer einsamen Lagune in sich. Steil bergab, fuehrte der Pfad zu einem kleinen See, umschlossen von steil abfallenden Felswaenden...

Nach der Rueckkehr zum Campingplatz baute ich in aller Ruhe mein Zelt ab und fuhr die wenigen Kilometer bis zum Campingplatz El Vulcano. Laut Beschreibung der vielleicht schoenste Campingplatz des Parks. Weshalb dies so ist, blieb mir an diesem Tag allerdings noch verborgen. Das hier totale Nebensaison ist, erkannte ich daran, das ich an diesem Abend der einzigste Camper auf diesem grossen Platz war.

Am naechsten Morgen konnte ich bereits ein wenig von der schoenheit dieses Platzes erahnen, den in der Ferne waren zwei Gletscherzungen zu erahnen und insgeheim hoffte ich das der Trail an diesem Tag genau dorthin fuehren wuerde... Und in der Tat, nach 3,5 Stunden Aufstieg durch herrlichen Regenwald, bauemte sich eine Gletscherzunge vor mir auf. Vom Vulkan Michinmahuida war wegen der Wolken leider nichts zu sehen. Nachdem ich am Gletscherrand eine laengere Pause gemacht hatte, hiess es leider wieder den Rueckmarsch anzutreten. Nachdem ich ueber 10 Stunden unterwegs wahr, kehrte ich um halb neun auf den Campingplatz zurueck. Das Wetter hatte in der Zwischenzeit so weit aufgeklart, dass nun der Vulkan Michinmahuida in seiner vollen Pracht zu sehen war. Nun wusste auch ich, weshalb dies der wohl schoenste Campingplatz des Pumalin Parks ist...

Mittwoch, März 08, 2006

Letzte gemeinsame Tage

Am Freitagabend erreichten wir dann endlich Puerto Montt und entschieden uns fuer den letzten gemeinsamen Tag noch ein Auto zu leihen. So verbrachten wir dann nochmals einen herrlichen gemeinsamen Tag im Seengebiet und konnten dabei noch einmal den Vulkan Osorno bestaunen...

Am Sonntag morgen hiess es dann leider Abschied nehmen, den Karin musste zurueck nach Deutschland. Die fuenf gemeinsamen Wochen waren leider viel zu schnell zu ende gegangen.

Fuer mich ging es wieder Richtung Carretera Austral, den ich wollte unbedingt noch den Pumalin Park besuchen.

Aber mehr dazu bei meinem naechsten Besuch in einem Internet-Cafe!

Carretera Austral

Die Carrereta Austral ist eine rund 1350 Kilometer lange Straße von Puerto Montt nach Villa O'Higgins.

Lange Zeit war der Süden Chiles nur per Flugzeug oder Schiff zu erreichen. Der Panamericana-Highway führte nicht durch diese unwegsame Gegend, sondern über Argentinien nach Feuerland; der Grund liegt in der dichten Bewaldung des Gebietes, wohingegen das argentinische Patagonien sehr karg ist und somit weitaus leichter zu bebauen.

Im Jahre 1976 begann Diktator Augusto Pinochet mit dem Bau der Carrereta Austral. Die Carretera Austral bildete das aufwendigste Großprojekt in Chile im 20. Jahrhundert. Ausgangspunkt für den Bau war die Stadt Puerto Montt. Mehr als 10000 Soldaten wurden zeitweise für den Bau eingesetzt. Der Straßenbau erwies sich als äußerst schwierig, da die Landschaft von Fjorden, Gletschern and Gebirgszügen durchzogen ist. Mehr als 20 Jahre wurde an der Straße gebaut und leider gab es beim Bau auch mehrere Todesopfer. Der Bau kostete rund 200 Millionen Dollar. Trotzdem sind die meisten Teile nur einfache Schotterpisten, die Wartung und Pflege erweist sich als aufwendig. Der letzte Abschnitt nach Villa O'Higgens wurde erst 1999 fertiggestellt und auch heute noch ist viel Pflegeaufwand notwendig. Zum Teil werden auch heute noch eine Streckenabschnitte neu verlegt, wie auch wir gluecklicherweise feststellen durften, als uns auf dem Weg von Cochrane nach Pt. Bertrand ein dritter steiler Anstieg ueberraschenderweise erspart blieb.

Die Strecke fuehrt sehr abwechslungsreich durch Regenwald, trockene Gebiete und von Gletschers gesaemten Bergen. Nachdem wird Pt. Bertrand erreicht hatten entschlossen wir uns fuer die Weiterfahrt mit dem Bus, da uns fuer die restliche Strecke bis Puerto Montt nur noch eine Woche blieb und wir in Coyhaique auch noch unsere Überfahrt mit der Faehre organisieren mussten.

Also hiess es am naechsten morgen warten auf den Bus nach Coyhaique. Aber der kam und kam nicht ... und als er dann mit ordentlich Verspaetung kam, konnte er uns aus Platzmangel nicht mitnehmen. Das war jetzt natuerlich der Supergau. Was tun? Zum Glueck konnten wir kurz darauf einen Lastwagen anhalten, der sich bereit erklaerte uns bis zum naechsten Ort mitzunehmen. Der LKW-Fahrer hatte dort in der Gegend noch eine Holzlieferungen zu machen und wollte uns dann am Abend mit nach Coyhaique nehmen. So verbrachten wird den Rest des Tages mit warten und hoffen. Doch unsere Hoffnung wurde leider nicht erfuellt den der LKW tauchte leider nicht mehr auf :-(
Was nun. Mit trampen weiterzukommen hatten wir keine grosse Hoffnung, da den ganzen Tag ueber schon viele Rucksacktouristen vergebens versucht hatten einen PKW fuer die Weiterfahrt anzuhalten. Und dann wir erst mit unseren beiden Raedern und dem vielen Gepaeck.

Aber wie so oft tut sich dann immer wieder mal eine neue Moeglichkeit auf. Denn als wir uns bereits fuer die Uebernachtung von der Strasse entfernen wollte, tauchte doch noch ein Transporter auf - in dem bereits zwei Rucksacktouristen sassen - der sich bereit erklaerte uns am naechsten morgen, hinten auf seiner Ladeflaeche mitzunehmen. So konnten wir dann doch noch einigermassen beruhigt schlafen gehen :-) Und die Weiterfahrt nach Coyhaique klappte dann wirklich ohne Probleme, nur schade das wir von der Landschaft nichts zu sehen bekamen...

In Coyhaique stellte es sich dann als ziemlich schwierig heraus ein Ticket fuer eine Faehre nach Puerto Montt zu bekommen, da die Navimag-Faehre wegen eines technischen Defekts auser Betrieb war und sich die Fahrgaeste dadurch natuerlich auf die restlichen Busse und Faehre verteilten. So zogen wir bereits alternativen wie Flug umbuchen oder Mietauto in betracht...

Also wir die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben hatten erhielten wir dann seltsamerweise doch noch ein Ticket fuer Donnerstag, 2:00 Uhr in der frueh...

Die Weiterfahrt nach Puerto Chacabuco war dann ziemlich angenehm. Denn zum ersten mal seit Wochen ging es auf Asphalt weiter.

Mit ziemlicher Verspaetung und nach einer ziemlich langen Beladungszeit ging es dann am Donnerstag kurz nach 18:00 Uhr endlich los und wir konnten auf der Faehre dann nochmals einen wunderschoenen Sonnenuntergang geniesen...

Grenzuebertritt Argentinien - Chile

Ein Abenteuer der besonderen Art stellt der Grenzuebertritt von El Chalten nach Villa O'Higgens dar...

Von El Chaltén aus geht es zunaechst einmal ueber eine 37km lange Schotterpiste yum Lago del Desierto. Von dort aus geht es dann mit einem kleinen Boot an das andere Ende des Sees zur argentinischen Grenzstation. Auf der Ueberfahrt hat man noch einmal einen herrlichen Blick auf das Fitz Roy Massiv! Unbeschreiblich und unvergesslich...

Nachdem wir unsere Ausreisestempel geholt hatten, begann der anstrengenste Teil des Grenzuebertritts. Ueber einen Wanderpfad, anders kann man den Aufstieg zum Pass leider nicht beschreiben ging es hinauf. Die ersten Kilometer zwei mal laufend, beim ersten mal mit dem Rad und den Radtaschen und beim zweiten Mal dann den Bob-Anhaenger huckepack am Rucksack befestiegt. Immer wieder ging es kuerzere Steile Anstiege hinauf oder mussten Flusslaufe ueberquert werden ...
Und es wurde spaeter und spaeter. Um halb elf, es war laengst Nacht geworden, hatten wir beide keine Lust mehr unsere schweren Raeder durch den dunklen Wald zu schieben und zu zerren. Wir entschieden uns dazu das noetigste zusammenzupacken und nur noch mit dem Rucksack bis zur alten argentinischen Grenzstation zu laufen, wo man sein Zelt aufschlagen konnten. Wir waren dann ueberrascht, das es nur noch einen Kilometer bis zur alten Grenzstation waren. Also schnell Zelt aufgebaut und ... oh schreck ... Karin hatte Ihren Schlafsack nicht mit eingepackt. Also die Strecke mitten in der Nacht nochmals zurueck und einen Teil des Gepaeckes gleich mitgenommen. Kurz vor Mitternacht gab es im Zelt dann endlich das wohl verdiente Abendessen, das an diesem Tag nur aus belegten Broten und Keksen bestand.

Am naechsten Morgen holten wir dann unsere Raeder ab und es ging weiter Richtung Lago O'Higgens. Nach der Durchquerung eines Baches mit ziemlich kaltem Gletscherwasser ging es dann hinunter zum Lago O'Higgens. An fahren war aber leider meistens nicht zu denken, da ziemlich Steil und auch ziemlich loser Schotter. So schoben wir die meiste Zeit unsere Raeder. Wir waren dann ziemlich froh als wir unten am See die chilenische Grenzstation und die Anlegestelle des Bootes erreichten...

Fitz Roy

Denn Bus hatten wir nur bis El Calafate gebucht, den wir wollten ja weiter nach El Chalten zum Fitz Roy. Also hiess dort fuer uns aussteigen und damit wurde es erst einmal richtig stressig. Karin stieg unten im Ort aus, um noch etwas argentinisches Bargeld zu besorgen - in El Chalten gibt es keinen ATM - und ich fuhr mit dem Bus hoch zum Busterminal und entlud unsere Raeder.

Bis zur Weiterfahrt nach El Chalten blieb uns nicht einmal mehr eine viertel Stunde ... aber weit und breit war Karin nicht zu sehen. Also loesste ich schnell unsere Tickets und bezahlte in der Zwischenzeit mit US-Dollar. Aber von Karin immer noch keine Spur. Also brachte ich die Raeder und unser Gepaeck langsam zum Bus, um uns noch etwas mehr Zeit zu verschaffen, den eigentlich war die Abfahrtszeit schon erreicht. Endlich war Karin da ... aber ohne Bargeld ... also nochmals schnell zum Ticket-Verkaufsschalter gerannt und noch ein paar US-Dollar, zu einem ziemlich schlechten Umrechnungskurs, getauscht. Und wieder zurueck zum Bus, wo es dann endlich auf die 240km Strecke ging.

Die ersten 30 km geht es über Asphalt, dann biegen wir nach links auf eine staubige Piste ab.
Entlang des Ostufers des Lago Argentino fahren wir nach Norden und bereits nach wenigen Kilometern konnte man die Spitzen des Fitz Roy zum ersten Mal kurz sehen, allerdings noch mehr als 100 km Luftlinie entfernt.

An einer Estanzia macht der Bus einen kurzen Stop und wir können uns einen Kaffee und einen Tee kaufen. Zum "Inventar" gehört auch ein junges Guanako, das sich gerne kraulen läßt. Nach fuenf Stunden (!!!!) erreichten wir dann endlich El Chalten und bauten kurz vor Mitternacht auf einem Zeltplatz, direkt an der Strasse unser Zelt auf.

Der naechste Morgen machte uns nicht sonderlich viel freude, denn es regnete und so schwand unsere Hoffnung den Fitz Roy aus naechster Naehe zu sehen. Einen laengeren Aufenthalt konnten wir uns leider nicht erlauben, da unser Zeitfenster wegen der Ueberfahrt nach Chile ziemlich eingeschraenkt war. So machten wir uns eben bei bewoelktem Himmel in Richtung Fitz Roy auf. Und mit jeder Minute wurde das Wetter besser. Und als wir dann endlich am Mirador (Aussichtspunkt) standen, konnten wir den Fitz Roy in sener gesamten Pracht bestaunen...

Lago Argentino

Nach der Runde um die Torres del Paine sind wir erst mal mit dem Bus zurueck nach Puerto Natales gefahren - eine direkte Weiterfahrt nach Argentinien lies sich leider nicht so ohne weiteres organisieren. 5 verschiedene Leute gefragt, 5 verschiedene Antworten erhalten ... da erschien es uns doch sicherer nach Puerto Natales zurueckzufahren und dort alles weitere zu organisieren.

In Puerto Natales haben wir dann zunaechst einmal unsere Tickets fuer die Weiterfahrt zum Lago Argentino (Moreno Gletscher) geloest und haben anschliesend unsere Waesche in eine Waescherei gegeben, wo wir diese dann nach 2 Stunden wieder abholen konnten. In der Zwischenzeit haben wir uns Proviant fuer den naechsten Tag beschaft und war gemuetlich Fisch-Essen.

Da sich Karin eine Fisch-Suppe als Vorspeise bestellt hatte, durfte ich ca. eine halbe Stunde - mit knurrendem Magen - auf mein Essen warten :-(

Am darauf folgenden morgen wurden wir morgens um 7 Uhr am Campingplatz vom Kleinbus abgeholt. Bei strahlendem Sonnenschein ging es Richtung Argentinien. Nach einer 3/4 Stunde erreichten wir die kleine Grenzstation Cerro Castillo und wir bekamen unseren Ausreisestempel in den Pass gedrueckt. Ein paar Kilometer weiter, an der argentinischen Grenzstation gab es dann den Einreisestempel. Die ganze Prozedur dauerte fuer den ganzen Bus sicherlich mehr als eine Stunde :-(

Die Lanschaft nach El Calafate ist ziemlich eintoenig und die Strasse bestand groesstenteils aus einer Schotterpiste. Lediglich als wir die Ruta 40 erreichten, ging es dann zuegig auf Asphalt weiter. Am Busbahnhof von El Calafate nahmen wir dann noch unsere Reisefuehrerin auf - was wohl mit ein Grund fuer die gesalzenen Preie beim Besuch des Gletschers sind - und es ging weiter Richtung Lago Argentino. Schon bald konnte man im See die ersten Eisberge schwimmen sehen.

Dann erreichen wir den ersten Gletscher - den Spegazzini. Auf einer Breite von ca. 1 km bricht er in den Lago Argentino ab. Die Eismauer ist durchschnittlich 80 m hoch, erreicht aber an den höchsten Stellen 135 m. Damit ist der Spegazzini der höchste Gletscher des Nationalparks und ist an dieser Stelle nur 20 m niedriger als der Kölner Dom.

Schon kurz darauf liegt der größte Gletscher des Nationalparks noch vor uns - der Upsala. Er zieht sich über 60 km vom Campo de Hielo Sur bis hinunter an den See, wo er auf einer Breite von 5-6 km mit einer 60 m hohen Abbruchkante endet.

In manchen Jahren teilt die Gletscherzunge einen Teil des Sees ab (zuletzt 2004). Dann staut sich der eine Teil auf bis der Druck der Wassermassen zu groß wird und die Gletscherzunge in einem wilden Spektakel zerbirst.

Aber auch so ist der Gletscher schon ziemlich beeindruckend. Wenn da nur die vielen, vielen Touristen nicht waeren...

Nach anderthalb Stunden Aufenthalt ging es dann mit dem Bus wieder zurueck nach El Calafate.

Patagonien / Torres del Paine

So, nach 6 Wochen wird es endlich mal Zeit meinen Weblog hier auch zu aktualisieren...

Am 24. Januar sind wir beide (Karin+Ich) endlich in Punta Arenas angekommen. Auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt konnten wir schon erste Bekanntschaft mit dem patagonischen Wind machen. Da er aber noch von schraeg hinten kam, war das nicht so schlecht fuer uns :-)

Das sollte sich aber in den folgenden Tagen auf den Weg in den Torres del Paine Nationalpark noch aendern. Den auf dem Weg nach Puerto Natales hatten wir mit starkem Gegenwind zu kaempfen. Irgendwann war es uns leid und wir sind dann auf den Bus umgestiegen, der uns dann ohne Probleme nach Puerto Natales brachte.

Dort hiess es dann noch einmal Lebensmittel auffuellen fuer die naechsten 10 Tage. die wir im Torres del Paine NP verbringen wollten. Ueber eine abgelegene Schotterpiste, sind wir dann bei schoenstem Sonnenschein Richtung NP aufgebrochen. Nach 2,5 Tagen hatten wir dann einen ueberwaeltigen Blick auf das Gebirgsmassiv des Torrel del Paine NP, der uns fuer die Strapazen der vergangenen Tage mehr als entschaedigte.

Doch der anstrengenste Abschnitt sollte erst noch kommen. Denn der Weg vom Administration Centre am sued-westlichen Ende des Parks Richtung Las Torres Campground war gespickt mit unzaehligen Steigungen >10%. Es war ein staendiges auf und ab. So haben wir einen der letzten Busse genutzt, der uns dann zum Campground brachte.

In den folgenden 8 Tagen haben wir dann bei schoenstem Wetter, wie man es sich nur ertraeumen kann, das Gebirgsmassiv umrundet. Die Einblicke auf die Torres, den Dickson Gletscher mit dem Cube Massiv und den Grey Gletscher waren mehr als beeindruckend ... Eindruecke die man wohl nie mehr vergessen wird...

Sonntag, Januar 22, 2006

Letzte Impfungen

Nachdem am Freitag die Praxis meines Hausarztes leider geschlossen hatte - Ärztestreik - standen gestern noch ein paar Impfungen auf dem Programm. Dabei wurden Tetanus, Polio, Diphtherie, Tollwut und Hepatitis A/B aufgefrischt. Dabei nutzte ich auch gleich die Gelegenheit mich gegen Gelbfieber impfen zu lassen, obwohl ich noch nicht genau weiß, ob ich tatsächlich das Tiefland in Bolivien durchfahren werde.

Aber zumindest muss ich mich nun wegen den Impfungen keine Gedanken mehr machen. Die Nacht zuvor hat mir die noch fehlende Tollwut-Impfung noch fast bis um 2Uhr nachts vor dem PC sitzen lassen. Aber ich war dann nachher doch positiv überrascht, dass die Auffrischung auch nur mit einer einzelnen Impfung möglich ist. Nichtsdestotrotz heißt es im Fall des Falles, wenn ich von einem Hund angefallen werden sollte, vermutlich zurück nach Deutschland, da die veralteten Impfstoffe die in Südamerika noch verwendet haben, doch erheblich Nebenwirkungen haben sollen…

Dienstag, Dezember 20, 2005

Mein Anden-Weblog

Für alle daheim gebliebenen gibt es, wenn ich in Südamerika bin, hier mein Reise-Weblog. Das geht jetzt schon los, den endlich ist der Flug gebucht und die letzten Vorbereitungen können beginnen. Und es gibt noch viel zu tun...